EM 2015 in Aarhus: Vorbericht 

62 Teams aus 28 Nationen sind zur Europameisterschaft 2015 der 470er in Aarhus/Dänemark gemeldet (bei den Damen noch einmal knapp 50 aus 23 Ländern). Darunter sind 20 Mannschaften aus Ländern wie Australien und  Neuseeland, den USA, Mexiko und Argentinien, Japan und Korea – nur aus Afrika kommt kein Team. Die Konkurrenz ist also weltmeisterschafts-würdig.

Es geht bei dieser EM um viel mehr als nur die Medaillen und Titel. Denn beispielsweise für die deutschen 470er-Segler geht es um die ersten Punkte für die nationale Olympia-Ausscheidung. Die EM, die WM im Oktober in Israel und die nächstjährige EM im März in Palma de Mallorca sind für die 470er-Herren die ausschlaggebenden Regatten, aus denen der DSV eine interne Rangliste erstellt – und nachher das beste Team dem DOSB für die Nominierung zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio vorschlagen wird. Ein paar Rahmenbedingungen sind außerdem zu erfüllen – und schließlich müssen die deutschen 470er-Teams (besser gesagt: irgendein deutsches) den „Nationenstartplatz“ bei der WM im Herbst noch holen.

Auf die EM im vergangenen Jahr braucht kein deutsches Team zurückblicken: Bei der EM 2014 in Athen haben bis auf Denny Naujock/Paul Kübel (Rang 33, dieses Jahr aber nicht am Start) die Gold-Fleet der insgesamt 73 Mannschaften verpasst. Den Titel (wie fast alles andere 2014) holten sich die Australier Mathew Belcher und Will Ryan. Die Germanen waren auf dem Olympia-Revier von 2004 dagegen nicht zurechtgekommen.

Ganz anders sah es zuletzt auf dem Olympiarevier von 2012 aus: In Weymouth erreichten Julian und Philipp Autenrieth vom Bayerischen Yacht-Club als zweitbestes deutsches Team Rang 14. Lange waren sie knapp am Cut zum Medal Race, erst der letzte Tag mit einem Frühstart, aber auch einem fünften Platz unter den besten 40 Teams der Welt sorgten für Höhen und Tiefen. „Wir wollten nach einem etwas verkorksten Frühjahr Selbstvertrauen für diese wichtige EM aufbauen – und das ist uns in Weymouth gelungen“, so Vorschoter Philipp.

„Im Vordergrund steht, unsere persönliche Leistung abzurufen“, konzentriert sich Steuermann Julian auf die bevorstehenden Wettfahrten. „Wir wollen unseren Aufschwung von Medemblik und Weymouth fortsetzen und alles in eine Regatta reinpacken“, ist er guter Dinge. „Wir versuchen, unser bestes zu geben. Und wenn das klappt – dann sind wir auch vorne dabei“, geht das Team in diese Woche.

Gesegelt wird in Aarhus ab Montag, das Wochenende war noch der Vermessung vorbehalten. Fünf mal zwei Rennen sind geplant, das Medal Race wird am Samstag, 4. Juli, stattfinden.